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Hintergrund

Im agroforst-Forschungsverbund werden agroforstliche Bewirtschaftungskonzepte untersucht, welche die Produktion von furniertauglichem Wertholz mit landwirtschaftlicher Pflanzenproduktion bzw. Beweidung kombinieren. Weltweit haben solche Nutzungssysteme aufgrund ihrer Multifunktionalität eine bedeutende wirtschaftliche und soziale Relevanz, in Deutschland sind sie heutzutage kaum noch verbreitet. Je nach Anteil bzw. Deckungsgrad der Baumkomponente (Entwicklungsstadium) stehen sie jeweils eher landwirtschaftlichen Flächen oder Wäldern in ihrem Erscheinungsbild und ihren ökologischen Eigenarten näher.

Angesichts des Strukturwandels in der Landwirtschaft und dem zugleich rapide steigenden Bedarf an pflanzlichen Rohstoffen jeglicher Art, stellt sich die Frage nach zukünftigen Landnutzungsformen. Agroforstliche Nutzungssysteme können dabei unter bestimmten Voraussetzungen eine wirtschaftlich und landschaftsökologisch interessante Möglichkeit bieten. Das Ziel des Verbundes »agroforst« ist es zu klären, ob Agroforstsysteme sich als Alternative zur bisherigen Nutzung eignen und unter welchen Bedingungen sie das tun.

Betrachtet werden sowohl Gebiete in waldreichen Mittelgebirgen, wo sich die Frage stellt, ob Agroforstsysteme eine Alternative zu weiterer Waldzunahme durch Aufforstung oder Sukzession darstellen können, als auch intensiv genutzte Ackerbaugebiete, in denen Agroforstsysteme zu einer ökologischen und ästhetischen Aufwertung der Agrarlandschaft führen können.

Die Entwicklung von an den Standort und die Zielvorgaben angepassten Bewirtschaftungs- und Pflegekonzepten sowie die ökonomische Bewertung einer solcher kombinierten Bewirtschaftung sind ebenso Teil des Projektes wie die naturschutzfachliche Bewertung von Agroforstsystemen und Experteninterviews zum Thema Landschaftsbild.